Über mich
Martha Margit Butbul, bekannt als Jazz Gitti
(* 13. Mai 1946 in Wien als Martha Bohdal) ist eine österreichische Unterhaltungskünstlerin, Sängerin, Schauspielerin sowie ehemalige Unternehmerin).
Gitti´s Mutter war Jüdin und wurde durch Gitti´s katholischen Vater vor der Deportation bewahrt. Nach dem Krieg betrieben die Eltern ein Konsum-Kaufhaus und gelangten so zu einem beachtlichen Vermögen. Ihre einzige Tochter „Gitti“ wuchs im 2. Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt in behüteten Verhältnissen auf. Schon als Kind wurde Martha nach einer Tante ihrer Mutter „Gitti“ gerufen, früh entdeckte sie ihre Leidenschaft für den Gesang.
Nachdem sie mit 14 Jahren ihre Mutter verloren hatte, die an Diabetes starb, besuchte Gitti ihren nach Israel ausgewanderten Onkel. Ihr Vater eröffnete in der Zwischenzeit ein Kaffeehaus („Espresso Gitti“) am Mexikoplatz, das Gitti (auf Wunsch ihrer verstorbenen Mutter) als Lebensgrundlage dienen sollte. Ab ihrer Rückkehr arbeitete sie in diesem Gastronomiebetrieb. Mit 16 Jahren gewann sie einen der damals populären Jugendgesangswettbewerbe mit dem Schlager „Es geht die Lou lila…“. Daraufhin wurde ihr ein Plattenvertrag angeboten, man wollte aus Gitti wegen ihrer lustigen Art und ihrer Statur eine zweite Trude Herr machen. Doch anstatt eine Gesangskarriere zu starten, entschloss sich Gitti dazu, Österreich zu verlassen und nach Israel auszuwandern.
1962 zog sie nach Haifa in Israel, wo sie sich als Kellnerin durchschlug. Im Jänner 1965 heiratete sie einen marokkanischen Juden und bekam im November 1965 ihr einziges Kind, Tochter Shlomit. Shlomit ist heute Schauspielerin und Sängerin, sie machte Jazz Gitti auch zur dreifachen Großmutter. In Israel verdiente sich die spätere Sängerin und Entertainerin größtenteils als Putzfrau, da ihr Ehemann nur wenig zum Familieneinkommen beitrug. Später machte sie eine Ausbildung zur Spezialköchin für Frachtschiffe und jobbte zusätzlich als Eisverkäuferin. Im Juni 1971 kehrte sie mit ihrem Kind nach Österreich zurück und ließ sich scheiden. Nachdem „ihr“ Café am Mexikoplatz verkauft und vom Erbe der Mutter nichts mehr übrig war, arbeitete Jazz Gitti zunächst als Kellnerin im Café Alt Wien.
Danach arbeitete sie zwei Jahre lang als Kellnerin im Lokal „Jazz bei Freddy“. Nach einem Intermezzo als Versicherungsvertreterin pachtete sie 1973 das „Café Zuckerl“ auf der Heiligenstädter Straße. Nach einem Jahr wollte der Hauseigentümer das gutgehende Lokal selbst nutzen und Gitti eröffnete 1974 in der Probusgasse im 19. Bezirk den „1. Wiener Jazz Heurigen“. Zu dieser Zeit bekam sie auch ihren Spitznamen „Jazz Gitti“, da sie in ihren Lokalen immer öfter zum Mikrofon griff und Gesangsnummern zum Besten gab. Später eröffnete sie „Gitti´s Jazz Club“ am Bauernmarkt in einem Abrissgebäude. Das Lokal wurde 1979 geschlossen, als das Haus endgültig abgerissen wurde. „Gitti´s Jazz Club“ (1980) auf der Seilerstätte war das Folgelokal, das ebenso legendär wurde, aber mit dem sie 1982 in Konkurs ging. Zuvor war Gitti von Stefan Weber, dem Bandleader von Drahdiwaberl, angesprochen worden, ob sie nicht bei einigen Auftritten der Skandalrocker mitwirken wollte.
Von 1980 bis etwa 1983 überzeugte sie als Naturtalent in zahlreichen Drahdiwaberl-Gigs. Aus dieser Zeit stammen ihre ersten Singles wie z. B. „Hey du“, mit der sie bis in die österreichische Endausscheidung für den „Grand Prix Eurovision“ vorstieß. Anschließend konzentrierte sie sich ganz auf die Musik und gründete ihre erste Band: „Jazz Gitti & her Discokillers“. Damit schuf sie sich einen beachtlichen Ruf als Sängerin in Österreich und Deutschland.
Mit ihrem ersten Album „A Wunda“ und dem Megahit „Kränk di net“ legte sie den Grundstein ihrer Musik in Österreich. Ihr erstes Album verkaufte sich 1991 über 190.000 Mal und erhielt dafür Gold, Platin, Doppelplatin und Trippleplatin und war das meistverkaufte Album österreichweit und erhielt dafür den „World Music Award“ aus den Händen von Cliff Richards in Monaco überreicht. Die Veröffentlichung der Alben „Hoppala“, „Nimm’s leicht“, „Alles pico bello“, „Jazz Gitti Gold“, „Made in Austria“, „Bergauf“, „Pures Leben“, „Ob heit moch i nur mehr wos i wü“, „Sensation“ und „Gib net auf!“ waren ebenfalls sehr erfolgreich und erreichten alle Goldstatus.
Im Jahr 1991 bekam sie den World Music Award aus den Händen von Cliff Richard in Monaco überreicht. Ein Jahr später erhielt sie die silberne Trophäe in der Rubrik Satire-Serie für ihre Serie „Tohuwabohu“, die beim TV-Festival in New York vergeben wurde. Neben Ihren zahlreichen Auftritten wirkte sie in diversen Musicals – und Theateraufführungen im Raum Wien mit (Essig & Öl, Pension Schöller – Gloriatheater Wien, Zornige Hausfrauen, Die Geierwally – Bühne im Hof in St. Pölten, Don Giovanni – Sommertheater Laxenburg). Auch bei Kaisermühlen Blues durfte sie nicht fehlen und spielte dort die legendäre Rolle der Sandlerin.
Trotz dieses Erfolgs gab sie ihre Verbindungen zur Musik nicht auf und wurde für ihre veröffentlichten Produktionen 3 x mit Platin und 8 x Gold mit ausgezeichnet.
2016 nahm sie an der 10. Staffel der ORF-Show Dancing Stars teil und erreichte mit ihrem Tanzpartner Willi Gabalier den fünften Platz.
- Goldverleihung für mehr als 25.000 verkaufte Alben „A Wunda“
- Platinverleihung für mehr als 50.000 verkaufte Alben „A Wunda“
- Doppelplatinverleihung für mehr als 100.000 verkaufte Alben „A Wunda“
- Trippleplatinverleihung für mehr als 150.000 verkaufte Alben „A Wunda“
- „Word Music Award“ für das meistverkaufte Alben „A Wunda“ in Österreich
- Goldverleihung für mehr als 25.000 verkaufte Alben „Hoppala“
- Goldverleihung für mehr als 25.000 verkaufte Alben „Alles pico bello“
- Goldverleihung für mehr als 25.000 verkaufte Alben „Nimm´s leicht“
- Goldverleihung für mehr als 25.000 verkaufte Alben „Der nackte Hammer“
- Goldverleihung für mehr als 10.000 verkaufte Alben „Ob heit moch i nur mehr wos i wü“
- Goldverleihung für mehr als 10.000 verkaufte Alben „Pures Leben“
- Goldverleihung für mehr als 7.500 verkaufte Alben „Gib net auf“
- Großes Ehrenzeichen für Verdienste des Landes Wien
- Träger des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich
- A Wunda (1990)
- Hoppala (1991)
- Alles pico Bello (1993)
- Der nackte Hammer (1995)
- Nimm´s leicht (1996)
- Appetit auf di (1998)
- Es geht immer bergauf (2003)
- Die Liebe meines Lebens (2004)
- Meine wahren Memoiren (2006)
- Ob heit moch i nur was i wü (2007)
- I hob no ka Zeit g´hobt (2008)
- Pures Leben (2009)
- Männertraum (2011)
- Sensation (2014)
- Gib net auf! (2016)
- 1990–1998: Tohuwabohu (Fernsehserie)
- 1998–2000: Sandlerin Kaisermühlen Blues (13 Folgen)
- 2002–2003: Liebe, Lügen, Leidenschaften (Folgen 2–6)
- 2020: Horvathslos (9 Folgen)
- Jazz Gitti: Wer sagt, dass des net geht? Verlag Carl Ueberreuter, Wien 1999, ISBN 3-8000-3734-3 (Autobiografie).
- Jazz Gitti: Ich hab gelebt. Verlag Kremayr und Scheriau, Wien 2014, ISBN 978-3-218-00912-6 (Autobiografie)